Der Agentur-Blog

12. November 2010

Standing Ovations für verlassene Pferde

Filed under: Kommunikation,News — Konstruktiv PR GmbH @ 1:13 pm

Er sei erst Schauspieler und dann Musiker, betont Dominique Horwitz – und spielte den Musiker gestern Abend so gut, dass sein Publikum am Ende für Standing Ovations aus den Stühlen sprang. Die sehr persönlichen Interpretationen von Jacques-Brel-Liedern gingen jedem unter die Haut, auch denen, die kein Französisch verstanden. „Brel! Un concert“ im Hamburger St. Pauli Theater (noch bis zum 21. November) erinnerte mich zwar an meine Französischstunden (in denen wir uns die Texte von Brel vornahmen und die mit einer 5 im Zeugnis endeten) und versetzten mich dennoch in Euphorie. Hinreißend, mit welcher Intensität Horwitz in die Lieder schlüpfte, Leid, Freude, schwüle Sommerabende, freche Halbstarke und ein von der Geliebten verlassenes Pferd spielte.

Kongenial waren die exzellenten Musiker: Jakob Vinje am Flügel verlieh den Liedern klaren Klang, Andreas Dopp verstärkte mit Gitarren, Banjo und Mandoline die Stimmung, die Basstöne von Johannes Huth brachten die Tiefe, Dirk Achim Dhonau sorgte mit Schlagzeug und Percussion für den Rhythmus und Jakob Neubauer, der mir mit seinem Akkordeonspiel einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt (bitte verzeiht mir, aber Jakob ist nun mal mein Freund und deshalb höre ich ihm immer etwas mehr zu als allen anderen) lieferte Melancholie, Fröhlichkeit und französischen Lokalkolorit.

Und dieser Sound. Wir hätten sofort die CD, aufgenommen an diesem Abend gekauft. Jetzt müssen wir wohl bis zum nächsten Jahr warten, wenn Dominique Horwitz und sein Orchester im Studio waren. Vorher fahren wir aber noch nach Berlin und sehen uns eine der Vorstellungen vom 30. November bis zum 3. Dezember im Renaissance-Theater an.

3 Kommentare »

  1. Hallo Minou,

    dass Dominique Horwitz auch Musik macht, wusste ich bisher nicht. Mir ist er noch immer sehr eingehend aus dem Thalia-Theater bekannt, wo ich ihn in diversen Stücken genaß. Später sah ich den Mann mit den zweifelsohne markanten Ohren auch in einer Verfilmung, zu dessen Titel und Inhalt ich heúte keine Erinnerung mehr habe.
    An Brel’sche Texte erinnere ich mich natürlich gut aus alten Franz-LK-Kursen. Heute leitet das sehr schön über zu meiner mittlerweile 16-jähigen Tochter, die sprachgewandt den gymnasialen Weg Richtung Abitur auch frankophil bestreiten wird.
    Wünsche Dir / Euch viel Spaß bei weiteren musikalischen wie schauspielreischen Leistungen.

    Liebe Grüße an Dich und Oliver
    PETER

    Kommentar von Peter — 12. November 2010 @ 2:29 pm | Antworten

  2. Um den Abend beneide ich Dich, kann Dir aber gleich noch einen Tipp geben: Du solltest unbedingt in die Kammerspiele gehen – Dominik Horwitz in „Wie es so läuft“. SUPER! Allerdings bin ich mir jetzt beim Schreiben gerade gar nicht mehr so sicher, ob das überhaupt noch läuft… Liebe Grüsse
    Angelika

    Kommentar von Angelika — 12. November 2010 @ 5:12 pm | Antworten

  3. Wow, da wäre man gern dabei gewesen! Vielleicht wird´s was in Berlin, danke für den Tipp! Herzlich: Birte

    Kommentar von Birte Lindlahr — 14. November 2010 @ 8:11 pm | Antworten


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